Schwarze, hauchdünne Federn, kleine Flossen, die nass auf dem steinigen Boden patschen.

Ein Blick nach links, einer nach rechts, er ist alleine. Er sieht gerade mal über den Rand des Eisbrockens vor ihm. Rechts von ihm ein Eisberg, links ein kleiner Teich. Doch plötzlich rührt sich hinter dem Eisberg etwas. Groß, schwarz, orange-gelbe Flecken. Er blickt nach oben, vor ihm das Mächtigste was er kennt. Er ergreift die Flucht. Läuft, rennt auf die Menschen zu, die ihn beobachten. Doch er wird blockiert. Kurz vor den Menschen kommt er nicht mehr weiter, weil etwas wie eine unsichtbare Macht ihn festhält. Dann erinnert er sich. Es war jeden Tag das Gleiche und er würde hier nie herauskommen.

Viele Menschen haben mich schon so oft gefragt, wieso ich so einen Pinguin-Tick habe. Ich konnte darauf eigentlich nie eine konkrete Antwort geben, weil ich mich selber nie wirklich mit dieser Frage beschäftigt hatte.

In den Sommerferien 2013, hatte ich zum Spaß mit einem Freund versucht Pinguine zu imitieren, was dann damit endete, dass wir beide eine totale Begeisterung für Pinguine aufbrachten. Die Geschichte ist nicht gut für eine Nacherzählung. Trotzdem handelt es sich dabei, um die schönste Zeit die ich seit langem erlebt hatte. Seit diesem Zeitpunkt habe ich mich mehr mit Pinguinen und ihren Verhaltensweisen beschäftigt. Die zwei Dinge die mich an ihnen besonders  beeindruckten, waren einmal, dass die Männchen einen

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Kieselstein benutzen um einem Weibchen das Interesse zu signalisieren und vor allem fand ich es total niedlich, dass Pinguine für immer nur einen einzigen Partner haben. Bei einem bin ich mir aber sehr sicher. Pinguine werden immer irgendeine Rolle in meinem Leben spielen, weil ich sehr viel mit ihnen verbinde und das wohl auch noch eine lange Zeit tun werde. Um mein Wissen über Pinguine dann noch ein wenig aufzustocken habe ich im Internet ein bisschen über die Herkunft und über den Lebensraum der Pinguine recherchiert. 

Das, was ich nicht im Internet herausfinden konnte, habe ich dann von einer Tierpflegerin aus dem Tierpark Hellabrunn erfahren.

Pinguine bilden eine seit circa 50 Millionen Jahren nachweisbare Familie, flugunfähiger Seevögel, die in allen kalten bis gemäßigten Ozeanen auf der Südhalbkugel beheimatet sind. Die meisten von ihnen leben jedoch zwischen dem 45. und 60. Breitengrad. Nur zwei Arten – der Kaiserpinguin und der Adéliepinguin –  leben noch weiter südlich in der Antarktis. Die anderen Arten bewohnen die Festlandküsten und Inseln vor Südamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland. Es gibt 18 Pinguinarten, die in sechs Gattungen unterteilt sind.

Meine persönlichen Lieblingspinguine sind die Humboldt-Pinguine. Weil ich diese Pinguine so gerne mag, bin ich in den Tierpark in Hellabrunn gefahren um ein bisschen mehr über diese Tiere zu erfahren. Dort habe ich die Tierpflegerin Anette Zimolong getroffen. Sie arbeitet seit zwei Monaten als Zootierpflegerin in Hellabrunn und hat davor eine zweieinhalbjährige Ausbildung ( ebenfalls in Hellabrunn ) abgeschlossen.

Nach diesem Ausflug war ich schon selbst am Überlegen Tierpflegerin zu werden, weil ich es unglaublich schön finde, jeden Tag so viel mit Tieren zu unternehmen. Aber das würde mir vermutlich nach kurzer Zeit viel zu anstrengend werden, auch wenn ich Tiere sehr gern habe.

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Interview mit der Tierpflegerin Annette vom Tierpark Hellabrunn

m80 // Was bekommen die Pinguine immer zum Essen?

Annette // Fische. Heringe für die ganz Hungrigen und Sprotten für die nicht ganz so Hungrigen.

m80 // Sind die Pinguine den Tierpflegern gegenüber manchmal aggressiv?

Annette // Ja, vor allem in der Brutzeit. Da sind sie untereinander aggressiv und wenn wir zu nah an den Brutplatz hinkommen, dann reagieren sei uns gegenüber auch oft aggressiv.

m80 // Wie viele verschiedenen Pinguinarten sind in dem Tierpark in Hellabrunn vertreten?

Annette // Wir haben hier vier verschiedene Pinguinarten. Felsenpinguine, Königspinguine, Humboldt-Pinguine und Brillenpinguine. Die Humboldt-Pinguine sind mittlerweile sehr selten. Sie sehen fast genauso aus wie Brillenpinguine, die aber noch weiter verbreitet sind. 

Text // Lisa Jenuwein