Die Frage, ob Bewerbungsunterlagen mit Hilfe von KI-Programmen wie ChatGPT erstellt werden sollen, ist in der Arbeitswelt zunehmend präsent. Die meisten Unternehmen legen jedoch mehr Wert auf die Ehrlichkeit und Relevanz der Bewerbungsunterlagen als auf die Art und Weise, wie sie erstellt wurden.
Die Geschwindigkeit, mit der KI-Programme wie ChatGPT Bewerbungsunterlagen erstellen können, ist beeindruckend. In einigen Dax-Unternehmen ist dies nicht nur akzeptiert, sondern sogar ausdrücklich erwünscht. Die Zeitersparnis und die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sind verlockend.
Doch stellt sich die Frage: Sind Bewerbungen, die von KI erstellt wurden, auch erfolgreich?
Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt, dass große Unternehmen in Deutschland KI in Bewerbungen durchaus akzeptieren. Ein Bewerber für eine Marketing-Stelle hatte beispielsweise eine herausragende Bewerbung eingereicht, die er teilweise mithilfe von KI erstellt hatte. Seine Kreativität, sein Konzept und seine Ehrlichkeit beeindruckten die Personalverantwortlichen. Obwohl es auch negativeb Beispiele gibt, zeigen viele Unternehmen eine hohe Akzeptanz für KI in Bewerbungen. Die Fähigkeit, KI gezielt einzusetzen, wird sogar als eine wichtige Kompetenz angesehen. Für Bewerber kann es effizient sein, KI für die Erstellung von Bewerbungsunterlagen zu nutzen, solange diese wahrheitsgemäß und korrekt sind.
Die Überprüfung der Bewerbungsunterlagen auf die Nutzung von KI erfolgt in den meisten Unternehmen nicht systematisch. Vielmehr ist entscheidend, welche Fähigkeiten und Motivation der Bewerber mitbringt. Das klassische Anschreiben spielt dabei eine immer untergeordnetere Rolle und ist oft nicht mehr verpflichtend.
KI als Chance effizienterer Arbeitsweise
Auch in den Personalabteilungen der Unternehmen hat KI Einzug gehalten. Viele nutzen eigene programmierte Chatbots auf Basis von KI, um im abgesicherten Umfeld geeignete Mitarbeiter zu finden und den Bewerbungsprozess zu optimieren. Obwohl die finale Entscheidung immer noch von Menschen getroffen wird, ist die Entwicklung von KI-gestützten Tools im Bewerbungsprozess im Gange.
Unter angehenden Fachkräften ist KI bereits etabliert und wird als Chance für eine effizientere Arbeitsweise gesehen. Die Mehrheit glaubt, dass KI positive Auswirkungen auf ihr Arbeitsleben haben wird.
In Zusammenfassung, KI in Bewerbungen ist kein Trend, sondern eine Revolution. Sie kann die Ehrlichkeit und Relevanz der Bewerbungsunterlagen erhöhen, die Zeitersparnis und die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, bieten.
Die Akzeptanz von KI in Bewerbungen ist hoch, und die Fähigkeit, KI gezielt einzusetzen, wird als eine wichtige Kompetenz angesehen. Allerdings ist es wichtig, dass die Bewerbungsunterlagen wahrheitsgemäß und korrekt sind, um eine effiziente und faire Auswahl zu gewährleisten.
Wie nutze ich einen KI-Chatbot? – am Beispiel von ChatGPT
Um ChatGPT zu nutzen, ist die Erstellung eines Kontos bei OpenAI erforderlich. Aktuell ist die Nutzung von ChatGPT kostenlos, jedoch wurde bereits eine kostenpflichtige Variante vorgestellt, die schnellen Zugriff auf neue Funktionen ermöglicht.
Für die Registrierung muss man mindestens 18 Jahre alt sein, jedoch ist die Nutzung ab 13 Jahren erlaubt. Wenn man noch nicht volljährig ist, kann man beispielsweise ein Konto nutzen, das von einem Lehrer oder den Eltern erstellt wurde.
Eine Unterhaltung mit ChatGPT beginnt, indem man in das Textfeld am unteren Bildschirmrand schreibt. Man kann die KI nach Belieben befragen, und je nach Anfrage antwortet der Bot mit Stichpunkten, Sätzen oder sogar ganzen Texten.
Wie schreibe ich eine Bewerbung mit einem KI-Chatbot?
Nicht nur kann dir ein intelligenter Chatbot diverse Tipps und Tricks für eine Bewerbung geben, die KI kann sogar komplette Bewerbungsschreiben erstellen.
Wie bereits erwähnt, kann man dem Bot verschiedene Befehle über das Dialogfenster geben. Wir haben ChatGPT gebeten, ein Anschreiben für die Ausbildung als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau zu verfassen. Im Folgenden kannst du nachlesen, was wir von ChatGPT erhalten haben und wie man das Ergebnis durch präzisere Anfragen verbessern kann.
1. Einfache Anfrage:
Eine unpräzise Anfrage führt oft zu einem austauschbaren Ergebnis. Wenn man beispielsweise in das Textfeld eine Eingabe wie “Schreibe ein Bewerbungsschreiben für die Ausbildung als Pflegefachmann?” eingibt, könnte man ein Ergebnis erhalten, das zunächst vielversprechend aussieht, jedoch bei näherer Betrachtung generisch und austauschbar wirkt.
2. Präzise Anfrage:
Um ein Ergebnis zu erhalten, das besser auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist, sollte man der KI mehr Informationen geben. Wenn man beispielsweise in das Dialogfeld schreibt: “Kannst du noch mehr Informationen in das Anschreiben einfügen? Ich bewerbe mich für die Ausbildung als Pflegefachmann in einer Klinik. Ich habe einen Realschulabschluss und habe bereits ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung gemacht. Außerdem besitze ich ein erweitertes Führungszeugnis. Ich bin eine sehr engagierte Person und verbringe gerne Zeit mit Menschen.”, könnte ChatGPT folgendermaßen antworten:
3. Anfrage mit Stellenanzeige:
Man hat auch die Möglichkeit, eine vollständige Stellenanzeige in das Textfeld einzufügen. Für unser Beispiel haben wir eine Stellenanzeige von einer Klinik verwendet. Hier ist das Ergebnis von ChatGPT:
Achtung: Auch eine KI macht Fehler!
Obwohl die von ChatGPT generierten Bewerbungsschreiben gut lesbar sind, sind einige Fehler enthalten, die vermieden werden sollten.
Anrede:
Beginne deine Bewerbung nicht mit “Sehr geehrte Damen und Herren”. In der Stellenausschreibung findet man normalerweise eine konkrete Ansprechperson.
Einleitung:
“Hiermit bewerbe ich mich” ist eine standardisierte Floskel, die vermieden werden sollte. Der erste Satz der Bewerbung sollte das Interesse der Personaler direkt wecken.
Abschluss:
“Ich freue mich über die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch” zeugt nicht von Selbstbewusstsein. Besser ist es, Formulierungen wie “Ich freue mich auf die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch” zu verwenden.
Grammatik:
Im letzten Beispiel ist ein Komma nach “Mit freundlichen Grüßen” enthalten, was grammatikalisch falsch ist.