Am Wochenende vom 28.10 bis zum 30.10 tummelten sich tausende junge Menschen in den Fluren der Leuphana Universität Lüneburg. Dort fand die diesjährige Klimakonferenz LCOY Deutschland statt.

Licht, Kamera, Klima

Ganze Busladungen erwartungsvoller Teilnehmender reisen am Freitag zum Beginn der Konferenz an. Schon von außen lässt die futuristische Architektur der Universität erahnen, dass drinnen zukunftsrelevante Themen diskutiert werden sollen. Im Inneren herrscht bereits emsiges Treiben. Mitglieder des Orga-Teams huschen in blauen LCOY-Shirts von Raum zu Raum, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Mehrere Ehrenamtliche fangen mit eigenem Kamera-Equipment die ersten Momente ein und Ankommende konsultieren Raumpläne, um einen Überblick im Labyrinth der Flure zu gewinnen. Der ist wichtig, denn im Programm jagt ein interessanter Workshop den nächsten. Von Ideensammlungen für mehr Biodiversität in Städten zu Debatten über die Mobilität von Morgen sprechen Expert:innen mit Interessierten darüber, wie wir künftig leben. Auf der Bühne berichten Vertreter:innen von Marktgrößen wie DB und iglo, dem FC St. Pauli sowie Gründer:innen über ihre Ansätze und Ideen für eine grüne Transformation. Mit einem Mikrofon ausgestattet gibt das Team der LCOY jeder Stimme Gehör.

 

Nehmt uns endlich ernst!

In den Pausen vernetzen sich junge Engagierte untereinander und mit all jenen, die ebenfalls aktiv werden wollen. Gespräche zwischen Kritiker:innen und Redner:innen laufen außerhalb des Scheinwerferlichts weiter. Ihr Ziel, Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen in den Austausch zu bringen, haben die Organisator:innen auf jeden Fall erreicht. Eine Forderung eint die Teilnehmenden besonders: Nehmt uns endlich ernst! Die Klimakrise und alle damit verbundenen Faktoren kommen in der Politik als auch in den Medien zu kurz, so der allgemeine Konsens. Ebenso spielt das Stichwort Verantwortung eine entscheidende Rolle. Beispielsweise trägt der Globale Norden mit Industrie und Handel am meisten zur Erwärmung des Klimas bei, während Bewohner:innen des Globalen Südens die Folgen am deutlichsten spüren. Eine Erkenntnis über den eigenen Einfluss auf unsere Umwelt, so vermuten Befragte, kann an mancher Stelle wichtige Änderungen ins Rollen bringen. Gerade deswegen nehmen sie sich vor, Gelerntes mit zu nehmen und vor allem an Personen weiterzutragen, die selten mit Nachhaltigkeit, Klimawandel und Co. in Berührung kommen.

 

Blick in die Zukunft

Trotz teils trister Thematik entsteht bei Unterhaltungen zwischen Seminaren oder beim Essen auch Hoffnung und Motivation. Gleichgesinnte berichten über Ängste, geben Ratschläge und bestärken einander. Neben der Frage nach einer nachhaltigen Zukunft für die Menschheit steht das persönliche Vorankommen im Fokus. Schüler:innen sammeln Ideen für ihren beruflichen Werdegang, Studierende suchen Inspiration zu Bachelor- oder Masterarbeitsthemen, während Berufstätige Denkanstöße erwerben.