Virtual Reality entführt die Nutzer in völlig andere Welten.

Du durchstreifst einen düsteren Dschungel. Um dich herum siehst du riesige Bäume und dichtes Gestrüpp, durch das du dich mit deiner Machete durchkämpfen musst. Du hörst tropisches Vogelgezwitscher und das Tosen eines nahe gelegenen Wasserfalls. Plötzlich beginnt der lehmige Boden unter deinen Füßen zu vibrieren. Du vernimmst ein stampfendes Geräusch, das zunehmend lauter wird. Erschrocken drehst du dich um und erblickst einen gigantischen Tyrannosaurus, der mit lärmendem Gebrüll auf dich zu rast.

Eine Situation, die wohl die wenigsten kennen dürften. Doch das könnte sich schon in naher Zukunft ändern. Denn genau solche beeindruckenden Szenarien versuchen momentan Entwickler und Hersteller verschiedener Medienunternehmen zu verwirklichen. Die Rede ist von sogenannten Virtual Reality Brillen. Das Ziel solcher Brillen ist es, dem Benutzer das Gefühl zu geben, er befände sich gerade in einer völlig anderen Welt. Diese können entweder virtuelle Nachbauten von realen Schauplätzen sein, oder aber auch rein fiktive Orte. Sei es ein gemütlicher Spaziergang durch eine fremde Stadt, eine wilde Achterbahnfahrt oder ein Weltraumabenteuer im eigenen Raumschiff. Der virtuellen Welt sind keine Grenzen gesetzt.

© RATOCA; . shock; Arthur Marciniec – alle Fotolia

Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Anstelle von durchsichtigen Gläsern, wie man es von einer normalen Brille kennt, befinden sich in einer VR-Brille Bildschirme. Diese sind entweder mit dem eigenen Handy, dem PC oder der Spielekonsole verbunden. Außerdem sind Sensoren in das Gerät eingebaut, die die Bewegungen des Kopfs erfassen. Das heißt, man kann sich durch einfaches Drehen und Neigen des Kopfs in der virtuellen Welt umsehen. Dazu kommen noch die Kopfhörer, die in der Lage sind, räumliche Klangeffekte wiederzugeben. Somit hat man das Gefühl, die Geräusche würden aus verschiedenen Richtungen auf einen zukommen.

 

 

Was viele Leute nicht wissen:die ganze Idee von VR-Brillen –oder auch Head-Amounted-Displays genannt- ist alles andere als neu. Denn schon im Jahr 1985 entwickelte die NASA ein solches Gerät mit dem Namen VIVED. Das Ziel war, Roboter aus sicherer Umgebung in gefährlichen Regionen zu steuern. Somit mussten sich die Astronauten nicht selbst in Gefahr begeben. Doch auch in der Entertainment Branche versuchten sich Entwickler schon vor über 20 Jahren an der Vermarktung von Virtual-Reality-Brillen. Das stellte sich allerdings schnell als Misserfolg heraus, da die Konsolenspiele zu dieser Zeit einfach grafisch noch zu schlecht waren und die Spieler oft schon nach wenigen Minuten Kopfschmerzen oder Übelkeit verspürten. Doch jetzt, mehr als zwei Jahrzehnte später, ist die Technik ausgereift genug, um die virtuelle Realität marktfähig zu machen.

Denn als das Unternehmen Oculus VR 2013 mit Oculus Rift erstmals ihre VR-Brille vorstellte, war die Begeisterung groß. Und auch jetzt, nachdem sich viele andere Firmen entschlossen haben, den selben Weg einzuschlagen, gilt die Oculus Rift noch als eine der qualitativ besten VR-Brillen, die auf den Markt kommen werden.

Wer die Virtual-Reality-Brille für Konsolen- oder PC-Spiele benutzen will muss sich leider noch ein wenig gedulden. Voraussichtlich wird sie aber noch dieses Jahr zu kaufen sein. Für passende Smartphones gibt es jedoch jetzt schon Modelle zu kaufen.

Abzuwarten bleiben die möglichen Nebenwirkungen dieser Technologie. Denn auch mit neuesten Brillen kommt es vereinzelt immer noch zu Schwindelgefühlen und Orientierungsverlust. Auch ob das ganze negative Auswirkungen auf die Psyche haben kann, bleibt abzuwarten.

Man kann jedoch sicher sagen, dass großes Potenzial in der Entwicklung der virtuellen Realität steckt. Sowohl zur Unterhaltung, als auch zu alltäglichen und wissenschaftlichen Zwecken. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was zukünftig noch alles möglich werden wird durch VR.

Ein kurzes Video dazu gibt´s hier.

Text // Florian Perzl