Die Coronavirus-Krise muss den Schulunterricht im deutschsprachigen Raum nicht komplett zum Erliegen bringen.

Darauf hat das Hasso-Plattner-Institut (HPI) hingewiesen. Die offenen und kostenlosen Onlinekurse auf seiner Lernplattform openHPI ( https://open.hpi.de ) können trotz Schulschließungen für jegliche Form virtuellen Unterrichts genutzt werden.

Für Schülerinnen und Schüler, die wegen der Eindämmung der Infektionsgefahr zu Hause bleiben sollen, bietet die openHPI-Plattform zahlreiche kostenlose Kurse, fokussiert auf das Fach Informatik. Themen sind zum Beispiel Programmierung, Webseitengestaltung und Internetnutzung.

“Die Corona-Pandemie stellt Schulleiter, Lehrkräfte, Eltern und Kinder vor noch nie dagewesene Herausforderungen. Da helfen wir gern, damit die Wissensvermittlung trotz Schulschließungen weitergehen kann”, sagte Institutsdirektor Prof. Christoph Meinel.

Kostenlose Onlinekurse speziell für den Unterricht konzipiert

Die Schulpädagogen im deutschsprachigen Raum ermunterte der Wissenschaftler, die openHPI-Kurse für ihre eigenen Zwecke einzusetzen und anzupassen: “Die entsprechende Creative Commons-Lizenz erlaubt es, die Inhalte mit anderen zu verbinden, zu verbessern und darauf aufzubauen”.

Meinel betonte, das dürfe allerdings nur nichtkommerziell geschehen und unter Nennung der Lernplattform openHPI als Urheber. Einige der Onlinekurse sind nach Meinels Worten sogar in enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften speziell für den Unterricht konzipiert.

Der Potsdamer Informatikwissenschaftler verwies in diesem Zusammenhang auf die kostenlosen Kurse “Java – Objektorientierte Programmierung für Schüler” und “Python – Spielend Programmieren lernen”. Beide sollen Jugendlichen erste Grundkenntnisse vermitteln. Die jeweils zehnwöchigen Kurse starten gemeinsam am Montag, 23. März.

Eine Anmeldung ist möglich unter: https://mooc.house/courses/javaeinstieg-schule2020 (Java-Kurs) bzw. https://mooc.house/courses/pythonjunior-schule2020 (Python-Kurs).

Teilnehmen kann prinzipiell jeder – einzige Voraussetzung ist ein Internetanschluss. Der Kurs “Python – Spielend Programmieren lernen” wird für die Mittelstufe (von der 7. Klasse an) empfohlen, der Java-Kurs richtet sich an die Oberstufe (ab Klasse 10).

Weitere Kurse, die sich für den Einsatz im Unterricht eignen, finden Sie unter: https://open.hpi.de/courses. (https://open.hpi.de/courses)

Dazu gehören beispielsweise:
  • Tatort Internet – Angriffsvektoren und Schutzmaßnahmen
  • Sicher per E-Mail kommunizieren – Mitleser unerwünscht
  • Datensicherheit im Netz – Einführung in die Informationssicherheit
  • Wie funktioniert eine Suchmaschine
  • Digitale Identitäten – Wer bin ich im Netz

Eingesetzte Technologie kann jeder für Veranstaltungen nutzen

Als Deutschlands Vorreiter im Bereich flexiblen digitalen Lernens nutzen die Potsdamer E-Learning-Fachleute für ihre Plattform eine selbst entwickelte, tele-TASK genannte Technologie. Mit ihr kann man leicht Schulungen, Präsentationen und Events aufzeichnen und weltweit für den Online-Zugriff bereitstellen – sowohl als Live-Übertragung als auch in archivierter Form. “Diese komfortable Technologie stellen wir gern jedem Veranstalter zur Verfügung. Vor allem da, wo gerade viele kleine Veranstaltungen ohne Zuschauer und Zuhörer auskommen müssen, aber übers Internet weiterhin ein großes Publikum verdienen, ist sie sinnvoll eingesetzt”, unterstrich Meinel.


Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI

Seine interaktiven Internetangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der Plattform https://open.hpi.de. (https://open.hpi.de) Sie bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschul-Wissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI 720.000 Kurseinschreibungen registriert. Mehr als 220.000 Personen aus 180 Ländern gehören auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen “Massive Open Online Courses”, kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher mehr als 74.000 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm für 2020 umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen rund 70 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistetist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen.