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© Adeline Sophie Hartmann - MissMoreMusic
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© KJR
Es braucht kein Jubiläum und auch keine Demo, um 20.000 junge Menschen am Königsplatz zu versammeln. Angesagte Acts, sommerliche Temperaturen mit mehr als 30 Grad und ein buntes Rahmenprogramm sind Motivation genug.
Auch 21 Jahre nach dem ersten OBEN OHNE Open-Air-Festival der Kreisjugendringe München-Stadt und München-Land waren die 20.000 Tickets restlos ausverkauft. Ab 13 Uhr traten vielversprechende Newcomer auf, ab 21 Uhr verwandelte Headliner Bausa den Königsplatz in Münchens größte Tanzfläche. Zu seinen Songs wie „Mary“ oder „Casanova“ tanzte der ganze Platz, bei seinem Nummer-1-Hit „Was du Liebe nennst“ kurz vor Schluss gab es kein Halten mehr.
Beats, Zukunft und Politik
Für kostengünstige drei Euro pro Ticket gab es nicht nur angesagte Rhymes und Texte auf die Ohren. Die Kreisjugendringe München-Stadt und München-Land wollten die jungen Gäste auch für andere wichtige Themen sensibilisieren und boten ein kulturelles, politisches und sportliches Rahmenprogramm.So lud die Münchner Sportjugend Bewegungsakrobatinnen und Bewegungsakrobaten zum Spiel „Durch Europa in 5 Minuten“ ein. Nach den Regeln des bekannten Spiels „Twister“ konnten sie die Vielfältigkeit und Nähe Europas interaktiv erfahrbar machen.
Auch viele weitere Aktionen luden zum Diskutieren und Mitmachen ein. Darunter das Demokratiemobil des KJR München-Stadt, die DGB-Jugend, die Evangelische Jugend München oder das internationale Netzwerk „Viva con Agua“ mit einer Pfandsammel-Aktion.
Das OBEN OHNE Open Air hatte auch die berufliche Zukunft der jungen Festivalgäste im Blick. Auf der gut besuchten Job-Allee konnten Jugendliche in lockerem Rahmen mit Unternehmen aus der Umgebung ins Gespräch kommen und sich über Ausbildungsberufe und Praktikumsplätze informieren.
Zukunft war auch in Sachen Umweltschutz ein wichtiges Thema des OBEN OHNE Open Air. Es soll sukzessive zu einem nachhaltigen und ökologischen Festival werden. So wurden dieses Jahr unter anderem das Müllaufkommen und der Stromverbrauch reduziert, die Crew- und Künstlerverpflegung auf Bio- und Fairtrade-Produkte umgestellt, die Tickets waren erstmals digital erhältlich und die „Hardtickets“ natürlich auf Recyclingpapier gedruckt.
Live-Musik mit Gebärdendolmetscherinnen
Für die Kreisjugendringe als Veranstalter ist auch Inklusion besonders wichtig, schließlich haben beide eine eigene Fachstelle dafür. Schon zum fünften Mal in Folge begleiteten daher Musikgebärden-Sprachdolmetscherinnen das Open Air. Sie machten das Geschehen auf der Bühne und das gesamte Festival für Gehörlose in jeder Hinsicht erlebbar. Die FM-Anlage bot Hörgeschädigten, die die Gebärdensprache nicht beherrschen, die Möglichkeit, die Musik mitzuerleben und sehbehinderte Gäste konnten Blinden-Begleitservice nutzen. Rollstuhlgerechte Eingänge und behindertengerechte Toiletten gehören seit Jahren zur Ausstattung des Festivals, genauso wie das erhöhte Podest für Menschen im Rollstuhl.
„Das OBEN OHNE Open Air 2019 war rundum gelungen“, sagte Veranstaltungsleiterin Isabel Berghofer-Thomas vom KJR München-Stadt am Samstagabend zufrieden. „Wir haben damit schon ein Stück Festival-Geschichte geschrieben und sind stolz auf so viele erfolgreiche Jahre. Das OBEN OHNE Open Air ist das größte Non-Profit-Festival im süddeutschen Raum!“
Diese Erfolgsgeschichte ist auch die herausragende Leistung von mehr als 120 Ehrenamtlichen, die das Team von Berghofer-Thomas während des Events selbst und auch beim Auf- und Abbau am Königsplatz tatkräftig unterstützen. „Danke dafür! Und Danke auch an das Publikum für dieses sehr schöne und friedliche Festival!“
Nach dem Festival ist vor dem Festival, und so wird das Team der Kreisjugendringe gleich nach der Sommerpause wieder mit den Vorbereitungen für das 20. Festival starten. „Natürlich haben wir schon ganz bestimmte Bands im Auge, noch dürfen wir jedoch nicht verraten, welche“, sagt Berghofer-Thomas. „Aber den 18. Juli 2020 können sich alle Musikfans schon dick im Kalender anstreichen. Dann kommt OBEN OHNE auf den Königsplatz zurück!“